GAWO Bildschirmarbeit in Leitwarten - Handlungshilfen zur ergonomischen Gestaltung von Arbeitsplätzen in Leitwarten nach Bildschirmarbeitsverordnung

 

Bildschirmarbeit in Leitwarten - Handlungshilfen zur ergonomischen Gestaltung von Arbeitsplätzen in Leitwarten nach Bildschirmarbeitsverordnung

Projektlaufzeit: 01.12.2009 - 31.03.2012
Kooperationspartner: IFA der DGUV

Projektleitung: Prof. Dr. F. Nachreiner
Wiss. Mitarbeiterin: Martina Bockelmann, Dipl.-Psych.
Förderer: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)


Inhalt und Ziele:

Industrielle Produktionsprozesse (z.B. Produktionssteuerung, verfahrenstechnische Prozesse) sowie Dienstleistungsprozesse (z.B. Einsatzsteuerung von Rettungsdiensten, Überwachung und Steuerung von Verkehrsströmen) werden zunehmend von Leitwarten aus über rechnergestützte Prozessleitsysteme überwacht und gesteuert.
Dabei werden die Operateure in solchen Leitwarten bei der Bearbeitung ihrer Aufgaben durch Bildschirmgeräte oder andere rechnergestützt dargebotene Anzeigen und Stellteile unterstützt. Damit handelt es sich bei diesen Tätigkeiten um Bildschirmarbeit im Sinne der BildscharbV.
Für die Gestaltung der Aufgaben und ihrer Ausführungsbedingungen bei diesen Tätigkeiten sind somit die Anforderungen der BildscharbV relevant, durch die ein Mindestmaß an Sicherheit und Gesundheitsschutz der Beschäftigten sichergestellt werden soll.

Die Anforderungen an die Gestaltung der Arbeitsaufgaben, Arbeitsbedingungen, Arbeitsmittel und der Schnittstellen zwischen Menschen und Maschinen in Leitwarten unterscheiden sich zwangsläufig in vielen Teilen sehr deutlich von denen im z.B. Büro- und Verwaltungsbereich, da eine kontinuierliche Überwachung, Steuerung und Regelung dynamischer Prozesse, oft in Echtzeit, andere kognitiv-ergonomische Anforderungen beinhaltet als Bildschirmarbeit im Büro.

Mit konzeptioneller und fachlicher Unterstützung durch das IFA wurde daher ein rechnergestütztes Instrument zur Erfassung des Ist-Zustandes der Gestaltung der Arbeitsbedingungen und insbesondere der Mensch-Maschine Schnittstellen in Leitwarten in unterschiedlichen Anwendungsbereichen entwickelt, um den derzeitigen Stand der Umsetzung der BildscharbV beurteilen zu können. Dazu wurde eine Merkmalsliste von allgemeinen und kontextspezifischen Gestaltungsanforderungen aus dem Anforderungskatalog der BildscharbV zur Analyse der Belastungssituation und der möglicherweise daraus resultierenden Gefährdungen zusammengestellt.

Das Instrument wurde an 27 unterschiedlichen Leitwartenarbeitsplätzen (diese stehen für 144 Leitwartenarbeitsplätze) aus 24 verschiedenen Leitwarten aus unterschiedlichen Einsatzbereichen eingesetzt. Damit konnten der derzeitige Ist-Zustand der Gestaltung von Bildschirmarbeit in Leitwarten erfasst, defizitäre Gestaltungsbereiche aufgedeckt und konkrete Maßnahmen für deren Beseitigung aufgezeigt werden.
Neben der Rückmeldung der Ergebnisse in den beteiligten Unternehmen und der Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse in Berichtsform ist auch deren Dokumentation in Form einer praxis- und umsetzungsorientierten BAuA-Broschüre erfolgt. Eine Zusammenstellung der wichtigsten "Arbeitswissenschaftlichen Erkenntnisse" ist auf der Frühjahrskonferenz der GfA erfolgt.

Ausgewählte Ergebnisse sind unter "Vorträge" und "Publikationen" verfügbar.

Der Forschungsbericht und die Quartbroschüre sind als pdf-Dateinen herunterladbar.

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